StA MR Best. M1 Nr. 725, fol. 58r

Mit wunschung alles gutes lieber sohn Conradt, dein schreiben hab ich entpfangen, vnd hab dir nicht vnderlaßen konnen, wieder zu schreiben wan du noch frisch vnd gesundt werest, were mirs lieb, Gott lob ich bin auch noch in guter gesundtheit, Do ich dir nechst das schreiben geschickt hab, hab ich nicht gewust wie es noch mit dem Schwartzen gehen wirdt Ich hab ihn nach Vacha zu dem bandtmacher gethan, vnd hab gemeint er wurde gut thun, Vber 8 tag kambt der Jung wieder, spricht die fraw hab ihn nicht wolt haben, So kam ich den andern Sontag zu Meiningen zu ihm vndt fragt ihn warumb Er mir den Jungen wieder geschickt, So sagt er er hett kein guth wollen thun, wan er ihn hett weg geschickt, wer er 3 oder 4 stundt außblieben, was er dan mit ihm thun soll, So ist er auch bei seinem toden gewest, so hat sein todt gesagt wan er noch ein Jar erreichet, So will er ihn zu ihm nehmen, so kan ich ihn sonst nicht vnderbringen, dan der Jung spricht er will mit dem Botten zu dir lauffen, Wan der Jung deß morgens vffstehet, wan er gest, so kombt er kein tritt inß hauß alß wans nacht ist wan er will eßen, das du wol magst dencken, das ich der Jungen nicht kan 2 vberm halß kan haben er ist mir gar zu viel an kleidung, du magst sehen wie dus mit dem schwartzen magst so lang bistu wiederkombst, du magst bey dem botten etwas von geltt schicken, das ich den kleinen kan kleiden, so will ich das best bei dem kleinen thun, waß mir muglich zu thun ist, Vff dieß mahl nicht mehr, den Gott bevohlen

 

Datum Schmalkalden
Mattheus Kißling


Empfohlene Zitierweise: Mattheus Kißling an Conradt Rinecken, Schmalkalden (s.d.), in: Silke Törpsch (Bearb.), Briefe aus der Landgrafschaft Hessen-Kassel im Jahr 1625 (Dreißigjähriger Krieg online / The Thirty Years War online, hg. von Markus Meumann), Online-Ressource; URL: https://thirty-years-war-online.projekte.thulb.uni-jena.de/quellen/briefe/edition/sta-mr-best-m1-nr-725-fol-58r