Regionale Chroniken. Zeitgenössische Quelle über die Einquartierungen und Durchmärsche der Truppen im Gericht Brandenburg während des Dreißigjährigen Krieges (1622 – 1639)

Edition von Michael Benedikt Hartmann

Die Quelle aus dem Hauptstaatsarchiv Weimar führt die folgende Signatur: Landesarchiv Thüringen – Hauptstaatsarchiv Weimar, Eisenacher Archiv, Hof- und Haushalt Nr. 2818. Als Entstehungszeit des Dokumentes ist das Jahr des letzten Eintrages anzunehmen. In diesem Fall handelt es sich um das Jahr 1639, welches den Terminus post quem darstellt. Wäre die Auflistung erst nach dem Krieg entstanden, so wären vermutlich auch die Einträge der restlichen Kriegsjahre ergänzt worden. Ob das gesamte Dokument zeitgleich entstanden ist, bleibt jedoch fraglich. Möglich wäre, dass es sich bei den Einträgen der Jahre 1622-1629 auf Blatt 1 und 2 um eine frühere Niederschrift handelt. Dafür spricht, dass diese halbbrüchig geschrieben worden sind. Warum diese Form der Darstellung auf den folgenden Blättern aufgegeben wurde, ist inhaltlich nicht erkennbar. Diese formale Trennung könnte ein Hinweis darauf sein, dass es sich ursprünglich um zwei Dokumente gehandelt haben könnte. Festzustellen bleibt aber, dass der Bericht von ein und derselben Hand geschrieben ist. Eine weitere inhaltliche Auffälligkeit ist, dass der Schreiber gegen Ende des Textes persönlich wird und die ansonsten recht sachliche Darstellung von Fakten mit dem Vermerk unterbricht, dass er mit seiner Schwester der Sicherheit halber im Dezember 1637 nach Eisenach gezogen ist (Z. 161f.). Die Aufzählung der im Land stationierten Truppen verfolgt vermutlich den Zweck, dadurch entstandenen Schaden zu bekunden. Dass Verluste an Vieh, Missernten, Teuerungen und plündernde Soldaten direkt angesprochen und zu zahlende Summen bis auf die Groschen genau angegeben werden, unterstützt diese Vermutung. Außerdem entspricht dies dem damals üblichen Vorgehen von Gemeinden ihre Schäden zu dokumentieren und so gegebenenfalls Entschädigungen oder Vergünstigungen zu erhalten.

Transkriptionsrichtlinien / editorische Notiz

Grundsätzlich verfolgt die Transkription das Ziel einer buchstabengetreuen Wiedergabe des Originals. Das „z“ steht im Wort immer als „tz“ und „ij“ wird generell als „y“ geschrieben. Aufgrund der zeitgenössischen Orthographie sind „V“ und „U“ in ihrer Verwendung vor allem am Satzanfang nicht als zwei verschiedene Buchstaben zu unterscheiden. Daher wird ein „u“ am Wortanfang mit „v“ wiedergegeben. Dieses wird unabhängig von der Größe des Buchstabens als Kleinbuchstabe geschrieben. Nur wo der Verfasser selbst den Initialbuchstaben benutzt, wird ein großes V wiedergegeben. Ist ein u-Bogen jedoch klar erkennbar, wird auch der Buchstabe „u“ geschrieben. Die Groß- und Kleinschreibung ist in einigen Fällen nicht klar zu unterscheiden gewesen, wurde aber, wo es erkennbar war, wie im Original übernommen. Streichungen und Ergänzungen im Original werden in eckigen Klammern mit den Vermerken „[durchgestrichen:]“ oder „[darüber:]“ kenntlich gemacht und am entsprechenden Ort in den Haupttext eingefügt. Bei unsicherer Lesung eines Wortes oder eines seiner Teile, wird dieses in einfachen spitzen Klammern < > dargestellt. Zugunsten der Treue zum Text, bleibt die Interpunktion im Text unverändert. Bei substantivischen Komposita werden im Wortinneren die Großbuchstaben beibehalten (z.B. RittMeister). Der Text wird dabei zeilengetreu wiedergegeben. Für den halbbrüchig geschriebenen Teil des Dokumentes wurde sich für eine spaltenweise Anordnung in der Transkription entschieden. Die Blattzahlen und die Signatur werden auf jeder Seite in der Kopfzeile vermerkt. Die Fußzeile jeder Seite bildet einen Sachkommentar zu im Text vorkommenden Orten und Personen.


Empfohlene Zitierweise: Michael Benedikt Hartmann (Bearb.): Zeitgenössische Quelle über die Einquartierungen und Durchmärsche der Truppen im Gericht Brandenburg während des Dreißigjährigen Krieges (1622 – 1639). In: Dreißigjähriger Krieg Online – Regionale Chroniken, hg. von Markus Meumann, Online-Ressource; URL: https://thirty-years-war-online.projekte.thulb.uni-jena.de/quellen/regionale-chroniken