StA MR Best. M1 Nr. 725, fol. 54r

Ottilie Künnen und Lorenz Schreiner an Jacobus Lanbir, s.l., s.d., Abschrift

Mit wünschung alles guten zuuor, hertzallerliebster Jacobus mein, Wan ihr noch friß vndt gesundt seidt, so ist mirs hertzlich lieb, vndt wünsch euch viel hundert tausent mal tausent guter tagk undt nacht, Vndt dieweill ich in deinem forttreißen nicht zu hauß geweßen bin, vndt ich dich vor großer hertzlicher liebe noch einmahl hette gerne möcht gesehen, Dieweill nun das nicht geschehen ist, So bitt ich, wolst mein doch nicht gar vergeßenn, den ich vor großer liebe pein undt schmerzen deiner nicht vergessen kann weder dag noch nacht, Sondern wen Jch gedencke an deinen roten mundt, an deine schneeweiße arme Vndt befehle dich in den schutz vndt schirm deß herrn, Gott wolle dich behüten, vndt bewahren vor allen deinen feinden, Vndt bitte wollest mir ein kleines warzeichen schicken beim botten, darbei ich deiner gedencke, Dißmal nicht mehr den Gott bevohlen.

Ottilij Künnen.

[Randeintrag]

Ich Lorentz der dir die meßer gemacht hatt wünsche dir daß du zu futter gnug kriegest, den du zu Schmalkalden keinen mangell dran gehabt hast, Dem schreiber ein dranckgeltt vndt ein hasen, Dem leser ein dreck auf die große lange nasen.


Empfohlene Zitierweise: Ottilie Künnen und Lorenz Schreiner an Jacobus Lanbir (s.d.), in: Silke Törpsch (Bearb.), Briefe aus der Landgrafschaft Hessen-Kassel im Jahr 1625 (Dreißigjähriger Krieg online / The Thirty Years War online, hg. von Markus Meumann), Online-Ressource; URL: https://thirty-years-war-online.projekte.thulb.uni-jena.de/quellen/briefe/edition/sta-mr-best-m1-nr-725-fol-54r